Die Machbarkeits­studie
grünes Licht für Bad Nenndorf

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Wir haben uns auf den Weg gemacht, eine großartige Chance zu nutzen: Mit der Landesgartenschau soll eine nachhaltige Weiterentwicklung von Stadt und Region angestoßen werden. Die Quellen im Stadtgebiet führten Mitte des 18. Jahrhunderts zum Aufbau einer Bäderkultur und der Gründung des Bades Nenndorf. Mit seinen Heilmitteln Schwefel, Moor und Sole ist Bad Nenndorf heute eines der wenigen Heilbäder mit einer Dreifach-Prädikatisierung in ganz Deutschland. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Kurpark - einer der ersten Landschaftsparks in ganz Deutschland und eine Innovation seiner Zeit - bildet seit der Gründung des Bades Nenndorf das grüne Herzstück der Stadt. Durch seine Anfang des 20. Jahrhunderts hinzugekommenen Erweiterungen bietet er zudem eine einmalige Anbindung an die Wanderwege im Deister. Gesundheit, Erholung und Naturerlebnis sind die Säulen, auf denen Bad Nenndorf steht.

Mit der Lage unserer Stadt zwischen den großen Wirtschaftsregionen Hannover und Ostwestfalen-Lippe und einer sehr guten Infrastruktur sind wir sowohl als Wohnstandort als auch als Naherholungsregion prädestiniert. Umso wichtiger sind der Ausbau einer nachhaltigen Mobilität, eine durchdachte Wohnbaulandentwicklung und erweiterte touristische Angebote für die Zukunft. Mit der Landesgartenschau möchten wir unser vorhandenes Potenzial sichern und weiter ausbauen sowie neue Themen angehen. Die Ideen sprudeln in unserer lebendigen Stadt: Bad Nenndorf soll für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen attraktiv sein.

  • Der zentrale Kurpark

    Der Bad Nenndorfer Kurpark wurde ab 1789 angelegt. Der erste Gesamtplan für die klassizistisch geprägten Gebäudeensemble im zentralen Kurpark stammt von Simon Louis Du Ry, seinerzeit Kasseler Hofbaumeister. Der Hofgärtner Georg Wilhelm Homburg ergänzte die Anlage mit einem Park im Stil englischer Landschaftsgärten. Der spätere Brunnengärtner Carl Thon erweiterte ihn um den Erlengrund nach Süden hin, welcher den Park mit dem Deister verbindet. Heute ist der Kurpark das Herz Bad Nenndorfs. Es schlägt zwischen den im 20. Jahrhundert errichteten Kurkliniken. Die 7,1 Hektar messende Fläche zu beiden Seiten der Esplanade wird für die LAGA 2026 als intensiver Kernbereich entwickelt.

  • Der Landschaftspark

    Den Wald am 140 Meter hohen Galenberg hatte Hofgärtner Georg Wilhelm Homburg labyrinthartig anlegen lassen. Die meisten der ursprünglichen Wege existieren zwar noch, doch als Irrgarten nimmt man den Wald nicht mehr wahr: Die Bäume sind in den mehr als 200 Jahren nach Homburgs Wirken zu groß geworden, zwischen den Stämmen fehlt Bewuchs, der den Besuchern den Überblick über den Verlauf der Wege verwehren würde.

    Heute gibt es andere Möglichkeiten, das Erlebnis von Wald und Natur mit Spiel, Spannung und überraschenden Elementen zu verknüpfen. Homburgs Idee anlässlich der Landesgartenschau 2026 zeitgemäß zu interpretieren, ist die Leitlinie für die Gestaltung des Galenbergs. Kinder und Erwachsene gleichermaßen sollen auf den 14,2 Hektar extensiv entwickelter Fläche inmitten der grünen Lunge Bad Nenndorfs Besonderes erleben können. Der reizvolle Kontrast zwischen dem Wald am Berg und dem gepflegten Park zu seinen Füßen soll dabei erhalten bleiben. Zugleich soll erlebbar werden, dass Bad Nenndorf sich auf den Weg in die Zukunft gemacht hat. Dadurch wird dieser herausgehobene Aussichtspunkt auch zu einem Ort, der die Sicht der Besucher auf die Stadt verändert und dabei hilft, Bad Nenndorf in der Region neu zu positionieren.

  • Der Wiesenpark

    Während die Landgrafen-Klinik unmittelbar am bestehenden Kurpark liegt, fehlt der Klinik Niedersachsen diese Anbindung. Zwischen der südlich der Klinik verlaufenden Buchenallee und der die östliche Grenze des historischen Kurparks markierenden Bubikopfallee klafft eine Lücke, die derzeit überwiegend von intensiv landwirtschaftlich genutzter Fläche eingenommen wird. Rund 3,0 Hektar dieser Flächen sollen 2026 intensiv bespielte Kernflächen der Landesgartenschau werden und dauerhaft als Erweiterung des Kurparks dienen. Die Bad Nenndorfer Rehabilitationskompetenz wird dann lückenlos verbunden sein.

    Der Kurpark wird als grüne Lunge der Stadt noch weiter gestärkt werden, denn er wird dann sowohl von Osten als auch von Westen unmittelbar zugänglich sein. Zwischen dem Wiesen- und dem Landschaftspark werden weitere 4,6 Hektar Fläche, die heute Grün- bzw. Waldfläche sind, in ihrer Nutzung und Funktion für Naherholung und Tourismus intensiviert: die Flächen entlang des Übergangs zur landwirtschaftlichen Nutzung bzw. der Bubikopfallee sowie das kleine Wäldchen neben dem Wiesenpark. In diesem Waldstück soll ein Baumhaus-Hotel entstehen, mit dem Bad Nenndorf neue touristische Zielgruppen erschließen möchte

  • Mobilitätskonzept

    Die Landesgartenschau 2026 soll für die Innenstadt Bad Nenndorfs keinen zusätzlichen PKW-Verkehr mit sich bringen – das Staatsbad soll auch während der Veranstaltung die Ruhe bieten, für die Kurgäste und Bürger es schätzen. Erreicht wird dieses Ziel durch die Platzierung des Haupteingangs und der Parkplätze der Landesgartenschau an dem am weitesten von jeder Wohnbebauung entfernten Bereich des Geländes: im Südwesten unmittelbar an der Bad Nenndorf südlich umfahrenden Bundesstraße B65. Dadurch wird der Individualverkehr komplett vor den Toren der Stadt abgefangen.

    Für die Anreise zur Landesgartenschau 2026 wird dank der hervorragenden S-Bahn Anbindung des wichtigen Quellmarkts Hannover von einem hohen Anteil per Bahn anreisender Gäste ausgegangen. Umsteigefrei gelangt man von Hannover Hauptbahnhof in 44 Minuten nach Bad Nenndorf. Nach Haste fährt die Linie 1 in nur 30 Minuten. Von dort gelangen Besucher über die neue Radroute per E-Bike oder Fahrrad in wenigen Minuten nach Bad Nenndorf. Die S-Bahnen werden während der Landesgartenschau insbesondere am Wochenende eventuell mit einer höheren Frequenz zwischen Hannover und Bad Nenndorf verkehren.

    Mobilitätshub & Shuttle
    Die per Bahn anreisenden Gäste werden am Bahnhof Bad Nenndorf einen neuen Mobilitätshub vorfinden. Dort starten während der Landesgartenschau elektrifizierte, teilautonome Shuttle Busse, die die Besucher zum Eingang des Gartenschaugeländes befördern. Alternativ können Räder oder E-Bikes ausgeliehen werden, mit denen sich dann selbstverständlich auch das Umland erkunden lässt. Durch den in der Nachbarkommune Barsinghausen entstehenden Mobilitätshub besteht zudem die Möglichkeit, geliehene Räder nach einer Tour über den oder entlang des Deisters dort zurückzugeben und vom Bahnhof Barsinghausen in 34 Minuten mit der S-Bahn nach Hannover zurückzufahren.

  • Ein Blick in die Zukunft

    Nach Ende der LAGA in Bad Nenndorf würden die eintrittspflichtigen Areale wieder frei und kostenlos zugänglich. Als neue Daueranlage gewänne Bad Nenndorf den drei Hektar umfassenden Wiesenpark hinzu, der den Kurpark bzw. Landschaftspark erweitert und ihn von Osten her zugänglich macht und damit insgesamt aufwertet. Insbesondere die dadurch geschaffene neue Anbindung an die Klinik Niedersachsen, den Friedhof, einen neuen Wohnmobilstellplatz, ein mögliches Baumhaus-Hotel und eine neue Wohnsiedlung – für die er als wohnortnahe Grünfläche fungiert – machen den Wiesenpark zu einem langfristigen Gewinn für die Stadt.

    Eine Aufwertung und Neuinterpretation des Kurparks, eine neue Inszenierung der Orte, an denen Sole- und Schwefelquellen zu Tage treten und das Moor für Heilanwendungen aufbereitet wird, bleiben den Menschen in Bad Nenndorf und Gästen nach der LAGA erhalten. Die barrierefreie Erschließung des Galenbergs und der Aussichtsturm verbleiben dauerhaft als neue touristische Highlights. Die Wegverbindungen und begleitenden Grünstrukturen zwischen Kurpark, Erlengrund, Kraterquelle und entlang der alten Bahntrasse in die Innenstadt werden ebenfalls dauerhaft erhalten bleiben.